Rasseportrait Russisch Blau

 

 

   Herkunft:

 

Die Wiege der Russisch Blau Katze liegt nicht weit südlich des Polarkreises – im kalten Norden Russlands. Vermutlich gelangte die Rasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammen mit russischen Matrosen nach England. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sie sich nicht nur im Zarenland zu einer der beliebtesten Rassekatzen. Nach dem 2. Weltkrieg war ihr Bestand rapide gesunken. Um die Population aufrecht zu halten, verpaarte man die Naturrasse mit Britisch Kurzhaar-, Europäisch Kurzhaar- und Siamkatzen. Diese Einkreuzungen sind der Ausgangspunkt für das heutige Aussehen der Russisch Blau.

 

 

Rassemerkmal:

 

Die Russisch Blau trägt als einzige Katzenrasse der Welt ein graublaues, kurzhaariges, sehr dichtes DOPPELTES FELL mit farblosen Haarspitzen, die im Licht einen Silberschimmer erzeugen (kein genetisches Silber!)

Typisch für die Rasse ist ihr blaues Fell in Harmonie mit den leuchtgrünen Augen. Außerdem besitzt sie einen unverwechselbaren „lächelnden“ Gesichtsausdruck, der sie überaus sympathisch macht.

Jedoch variiert das Aussehen der Russisch Blau nach globalen Zuchtgebieten. Unterteilt wird die Rasse in den englischen, den sibirisch-skandinavischen und den amerikanischen Zuchtzweig. Die englische Variante ist kräftig, ihr Haarkleid schimmert mittelblau und ihre Augen leuchten Grün. Das Fell ihrer kleineren Verwandten aus dem sibirisch-skandinavischen Raum ist bedeutend dunkler gefärbt. Die amerikanische Russisch Blau zeigt sich mit einem sehr eleganten und silbrig schimmernden Mantel. Neben diesen drei Hauptzuchtlinien gibt es weitere Vermischungen, die bisher jedoch nicht anerkannt wurden. Die Russisch Blau ist lediglich mit der Farbe Blau solid (einfarbig) anerkannt. Fellzeichnungen wie Tabbymuster oder weiße Flecken werden als Fehler bemängelt. Einzig der Schwanz kann und darf ringförmige Muster haben. Kitten können Zeichnungen (blau in blau) aufweisen, die aber im Laufe des ersten Lebensjahr verblassen.

 

Haltung

 

Das Wesen der Rasse lässt sich anhand der drei Zuchtzweige unterscheiden. So ist die „Amerikanerin“ deutlich aufgeschlossener und fremdenfreundlicher als ihre beiden Artgenossen. Die sibirisch-skandinavische Katze ist äußerst scheu und deshalb selten zu finden. Den Mittelwert aus beiden Charakteren bildet die englische Russisch Blau. Das ruhige und zurückhaltende Temperament vereint alle drei Zuchtzweige in sich. Allgemein ist die Russisch Blau eine sehr ruheliebende Katze, die weder aufdringlich, noch besonders energisch ist.

Die Russisch Blau kann sich gut mit sich selbst beschäftigen, aber was sie gar nicht mag, sind Veränderungen in ihrer Umgebung. Oder das Abendessen zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Oder, wenn das Katzenklo nicht sauber ist. Sie braucht einen klaren, geordneten Tagesablauf, alles andere ist ihr zu chaotisch. Ein hektisches Familienleben wäre für sie daher eher ungeeignet. Gegenüber fremden Menschen ist die Russisch Blau zurückhaltend, aber „ihren Menschen“ gegenüber sehr liebevoll und anhänglich. Sie braucht viel Aufmerksamkeit und weiß eine feinfühlige, ruhige, höfliche Art sehr zu schätzen. Alleine kommt die Russisch Blau übrigens überhaupt nicht gut zurecht. Sie ist keine Katze, die den ganzen Tag alleine sein sollte. Sie springt und klettert gerne, um dann von oben alles zu beobachten, was um sie herum passiert. Trotz ihrer eher ruhigen Art ist sie verspielt und nutzt ihre Intelligenz, um ihre Neugier zu stillen. Sie braucht nicht lange zu knobeln - und schon gelingt es ihr, Türen und Kleiderschränke zu öffnen.

 

  Pflege &  Ernährung

Das Haarkleid der faszinierenden Katze aus Russland ist weich, kurz und besonders dicht, da Unterwolle und Deckhaar bei ihr gleichlang sind. Es einmal in der Woche mit einer mittelweichen Bürste oder einem Massagehandschuh zu bürsten, reicht völlig aus. Diese Pflegeeinheit tut ihr gut und entfernt abgestorbenes Fell, damit neues nachwachsen kann.

 

Für eine gesunde Ernährung sollte die Russisch Blau ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil erhalten, denn Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Am besten ist es, wenn die Katze 3-5 feste Futtersorten bekommt. So ist eine komplikationslose Ernährung gesichert, auch wenn sie eine Sorte für längere Zeit nicht anrührt. Auf Trockenfutter sollte weites gehend verzichtet werden, da dies zu späteren Folgeerkrankungen führen kann. 

 

RussischBlau-Kitten sollten mindestens vier Rationen pro Tag erhalten, um den Verdauungsapparat nicht zu sehr zu belasten. Im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres können die Rationen auf zwei bis drei Mahlzeiten verteilt werden.